Materialwirtschaft: Was ist was?      3.Teil                             

 

 

Die Material-Arten werden nach verschiedenen Kriterien definiert - nicht immer einheitlich.

Abgrenzung
Zunächst ist "Material" abzugrenzen von "Inventar"
    - Material wird bei Entnahme verbraucht, d.h. es verschwindet in dieser Form aus dem Vermögen, weil es verkauft wird oder in ein anderes Material übergeht
    - Inventar bleibt bis zu seinem Nutzungsende erhalten, der durch Abnutzung reduzierte Wert wird aktualisiert fortgeschrieben
Bootsmann Brathering, stolzes Mitglied der kaiserlichen Marine,
erklärte das seinen "Affenjungs" so:
 "Material is', womit ihr euch einferkeln, Inventar is', wat ihr verbummeln tut".

Wenngleich in den meisten Unternehmen zur Materialwirtschaft auch der Einkaufsbereich gehört, welcher für die Beschaffung von Inventar und Dienstleistungen zuständig ist, darf doch die Abgrenzung nicht einfach übersehen werden: Weder Inventar noch Dienstleistungen sind ein Material!

Einteilung
Die wichtigsten Kriterien für die Einteilung sind
    - Herkunft:         Beschaffung oder Erzeugung
    - Zweck:            Verkauf oder Verarbeitung
    - Strukturebene: Primär-, Sekundär- oder Tertiär-Material

Primär-Material ist für den Verkauf bestimmt:
    - aus Beschaffung: Handelsware
            - aus Erzeugung: Fertige Erzeugnisse
Sekundär-Material geht ein in übergeordnetes Material
    - aus Beschaffung: Kaufteile                    - aus Erzeugung: Unfertige Erzeugnisse
Tertiär-Material wird zur Wertschöpfung verwendet:
    - aus Beschaffung: Hilfs- & Betriebsstoffe, Gemeinkostenmaterial, etc

Unter einer Ident(ifizierungs)-Nummer können sich demnach  identische Teile unterschiedlicher Materialart befinden
- ja nach Herkunft und/oder Zweck. So gehen Kaufteile und unfertige Erzeugnisse, wenn sie direkt verkauft werden, über in Handelsware bzw. Fertigerzeugnisse, doch ist diese Unterscheidung für den Materialwirtschaftler von eher untergeordneter Bedeutung. Zumeist kann die Materialart einem Material zugeordnet werden und unverändert zugeordnet bleiben.
Es hat sich bewährt, die Strukturebene mit der Beschaffungsart (jeweils bei Zugang) zu kombinieren:
        0a = Handelsware        0e = Fertgerzeugnis
        1a = Kaufteil               1e = Fertigungsteil (unfertiges Erzeugnis)
        2a = Hilfs- & Betriebsstoffe, Gemeinkostenmaterial
        3a = Werkzeuge u.a.    3e = eigengefertigte Vorrichtungen (soweit nicht Inventer)

Oftmals werden Materialien, diesen Material-Arten entsprechend, mit unterschiedlichen Methoden und in unterschiedlichen Verantwortungsbereichen bewirtschaftet.
  


Literatur   in Arbeit


 

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Neumünster, 06.09.2009      *      Egbert W Gerlich     *     egbert@tasar-org.de