Materialwirtschaft: Was ist was?      6.Teil                                 

 


Der Soll-Verbrauch ist ein noch theoretisches Konstrukt, das die übliche Verbrauchszeitreihe, welche die Basis für eine verbrauchsgesteuerte Disposition bildet, an die Realitäten des Marktes anpassen soll. Postuliert habe ich den folgenden Ansatz in 2011.

Prognose-Basis

Die gebräuchlichen Verbrauchszeitreihen ergeben sich aus den Lagerabgängen, negieren also sowohl Verschiebungen aufgrund von Rückständen als auch den eigentlichen, durch Einplanung verfälschten Kundenwunsch. Nachlieferungen erhöhen i.A. die Varianz, und das Eliminieren des Kundenwunsches durch die Einplanung führt zu Verwerfungen im Verbrauch. Beides geht unkorrigiert - nur fehlerhaft geglättet - in die Prognose ein und überdeckt die Marktsituation mit eigenen Unzulänglichkeiten. Die Basis für eine Prognose muss jedoch am Markt ausgerichtet sein - unabhängig, ob dessen Anforderungen entsprochen werden kann bzw wurde oder nicht.

Soll-Zeitreihen
Deshalb wird hier (erstmals?) eine Zeitreihe vorgeschlagen, die sich als "Soll" aus dem Wunsch des Bedarfsträgers ergibt und nicht durch Planungs- und Realisierungsdefizite verfälscht wird. In jeden Bedarfssatz soll ein gesondertes Datumsfeld eingefügt werden, das den (von Einplanungen unabhängigen) Soll-Termin beinhaltet und durch spätere Verschiebungen regelmäßig nicht mehr verändert wird. Aufgrund dieser Daten werden die Verbrauchszeitreihen (VA-Disposition: Langfrist- und Kurzfristzeitreihen) gebildet - nicht aus den Lagerabgängen. Natürlich dürfen dann Lagerbewegungen ausschließlich aufgrund von  - ggfls gleichzeitig erzeugten Bedarfssätzen - erfolgen.

Die angesprochenen Vorteile dieses offensichtlich "richtigeren" Ansatzes sollten allerdings noch in praxi verifiziert / quantifiziert werden.
 


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Neumünster, 06.11.2011      *      Egbert W Gerlich     *     egbert@tasar-org.de