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08.07.2007






 


vor 30 Jahren          -     Lichtjahre voraus!
heute immer noch         -                konkurrenzlos!

Der Tasar-Story zweiter Teil

( Fortsetzung )
Von Nova zu Tasar

IV. Das neue Design


„Es richtig zu machen" war für mich eine ziemlich einfache Aufgabe. Insgesamt war ich nur eine Woche lang da! Ich nahm das ursprüngliche Modell, zog mich für zwei Tage zurück und baute im Maßstab passend das letztendliche Deck, wie es jetzt in Serie ist. Für Frank jedoch war es eine erneue Belastung. Das alte Deck wurde völlig entfernt, das Heck weiter nach vorn geneigt und die Deckslinie angehoben und nach vorn und hinten verbreitert. Dieses erforderte nicht allein den Neubau des Decks, sondern die völlige Umformung der Rumpfseiten oben an Bug und Heck.
Unglaublich - die Arbeit war in gerade mal gut vier Wochen beendet und das hölzerne Musterstück (es war jetzt ein richtiges Maßstück ohne Beschläge) nach Montreal versandt noch vor Ende März!

Während das Muster unterwegs war nach Montreal, arbeitete Frank weiter an den Segeln und der Takelung und hatte schließlich drei unterschiedliche Sätze für den ersten Prototyp, den wir in Montreal bauen würden.

Dennoch waren wir noch weit vom ersten Boot entfernt. Das Muster kam in gutem Zustand an, aber Frank hatte absichtlich einige der letzten Details zur Vollendung in Montreal übrig gelassen. Also kam Frank noch einmal zurück nach Montreal mit seiner Arbeitskleidung und umfangreichen Notizen über bis dahin absolut jeden Aspekt des Projektes.

An dieser Stelle ist es einen Augenblick Zeit wert, die Grundlagen richtig darzustellen. Wahrscheinlich haben die meisten die klassische Vorstellung vom Boots-Konstrukteur, der in seinem Büro sitzt, Linien auf Papierbögen zieht und diese dann „Anderen" zum Erstellen des Produkts übergibt (mit gelegentlichen Besuchen während des Baues, um darauf zu achten, dass seine Vorstellungen korrekt befolgt und durchgeführt werden) und dann seine Tantiemen einstreicht, während er sich weiteren Entwürfen zuwendet, die seine vorigen Ergebnisse noch übertreffen.
Der Designer des Tasar ist keiner von diesen. Er hat nicht nur mit eigenen Händen den ursprünglichen Prototyp, den wir in Australien segelten, und das völlig überarbeitete Musterstück gebaut, jetzt war er auch hier in unserem Werk in Montreal und führte alle abschließenden Arbeiten aus - das Spritzen, Polieren und Fertigstellen des Musters für die erste Form. Das nahm fast vier weitere Wochen harter Arbeit in Anspruch, die Frank meist ganz alleine durchführte, wobei es nichts besonderes war, seinen Wagen an einem Sonntagabend vor dem Werk geparkt zu sehen und die Formerei hell erleuchtet!

Schließlich waren wir soweit, für den ersten Satz Formen zu bauen, und Begeisterung machte sich breit im Werk. Produktion und Finishing der Prototyp-Formen verliefen erfolgreich, ein Rumpf und ein Deck wurden unter Benutzung von Kevlar von Dupont und einem starren PVC-Schaumkern produziert. Sie wurden verklebt und erreichten das unglaubliche Gewicht von 100 lbs. In dieses Boot baute Frank einen hölzernen Schwertkasten ein und die Kreuzversteifung und stattete das Boot völlig mit Beschlägen aus, die er in Australien vorbereitet hatte.

Am 13. August [1975] wurde der erste Tasar der Öffentlichkeit präsentiert
anlässlich einer Party auf dem Rasen des Royal St.Lawrence Yacht Club.
[Red: Bereits ein knappes Jahr später stellte sich der Tasar dem Vergleich für die Europäische Jugendjolle auf dem Atter-See]

V. Der zweite Prototyp

Das Boot wurde bald regelmäßig gesegelt. Die endgültigen Segel-Formen wurden ausgewählt und die Schnittmuster zur Chesapeake Cutter Inc. übertragen, unserem Computer-Segelmacher in Annapolis. Ein allmähliches Aufräumen ergab sich, als Seilführung und Kontroll-Funktionen vereinfacht wurden. Eigentlich die einzig bedeutende Anpassung, auf die ich drängte, war das Kombinieren von Traveller und Stützkreuz in einem einzigen Bauteil, das auch den feststehenden Drehzapfen-Block der Großschot tragen würde, welcher bis dahin auf dem Boden befestigt war.

Im Endeffekt bedeutete es, das Stützkreuz nach hinten zu verlegen, weil wv. Die Serienvorbereitung


Spät im September kehrte Frank nach Australien zurück, weil sich seine Frau Nel einer Operation unterziehen musste. Wir hatten noch Berge an Arbeit zu erledigen, bevor das Boot in Produktion gehen konnte: Erstellen neuer Formen und der Produktionswerkzeuge, Konstruktion und Beschaffung aller Boots-Beschläge, die ja noch im Einzelstück-Status waren, Verfeinern der Struktur, Anpassen der Laminartechniken an die Massenproduktion, Festlegen der Endbearbeitung (wir hofften, das Boot streichen zu können statt Gelcoat zu benutzen, was ungefähr 15% des gesamten Rumpfgewichtes incl Deck ausmacht) und ... und ...


Trotzdem glaube ich, dass Frank uns befriedigt verließ. Er konnte es sein: Es war eine unglaubliche Leistung gewesen, die nie Früchte getragen hätte, wären nicht sein intensives Engagement, seine unglaublichen Fertigkeiten gewesen und darüber hinaus seine grenzenlose Energie, die alles am Laufen hielt.


Für mich war es ein enormes Privileg, dabei gewesen zu sein ...eder Frank noch ich bereit waren, mit dem Traveller auch nur wenig nach vorn zu gehen, da er schon genug Last zu tragen hatte mit der 2:1-Übersetzung. Wieder löste sich das Problem von selbst. Frank berechnete, dass der Schwerpunkt des Bootes einige Zoll weiter vorn lag als bei der Nova wegen der sehr viel größeren vorderen Oberflächen des Tasar. Sitzt die Crew fünf Zoll weiter hinten, bringt das den Gesamtschwerpunkt im Tasar zurück auf den der Nova und erzeugt zudem als Bonus sowohl zusätzlichen Fußraum für die Crew als auch mehr Platz hinter dem Baumniederholer für die Wende.

Inzwischen war ein zweiter Prototyp gefertigt worden, und Frank baute ein hölzernes Stützkreuz, kombiniert mit Traveller und Großschotblock. Zu diesem Zeitpunkt hatte Chesapeake Cutter einen Satz Segel in der Produktion; Frank segelte sie und gab seinen Segen, und wir haben seitdem stets identische Segel geliefert...

[Red.: In den TAUK Newsletters Dec '90 schrieb Frank dazu: Es war Mike Fletcher - damals bei Elvstroem Sails -, der das nach Leistung und Haltbarkeit optimale Segeltuch spezifizierte. Da nun Jahre vergangen und neue Stoffe entwickelt wurden, ist deutlich geworden, das seine Wahl auch heute nicht verbessert werden könnte. Nichts anderes wäre schneller, nichts anderes auch nur annähernd so haltbar...Heute aber haben wir Mylar!]


VI. Die Serienvorbereitung

Spät im September kehrte Frank nach Australien zurück, weil sich seine Frau Nel einer Operation unterziehen musste. Wir hatten noch Berge an Arbeit zu erledigen, bevor das Boot in Produktion gehen konnte: Erstellen neuer Formen und der Produktions- werkzeuge, Konstruktion und Beschaffung aller Boots-Beschläge, die ja noch im Einzelstück-Status waren, Verfeinern der Struktur, Anpassen der Laminartechniken an die Massenproduktion, Festlegen der Endbearbeitung (wir hofften, das Boot streichen zu können statt Gelcoat zu benutzen, was ungefähr 15% des gesamten Rumpfgewichtes incl Deck ausmacht) und ...  und ...
Trotzdem glaube ich, dass Frank uns befriedigt verließ. Er konnte es sein: Es war eine unglaubliche Leistung gewesen, die nie Früchte getragen hätte, wären nicht sein intensives Engagement, seine unglaublichen Fertigkeiten gewesen und darüber hinaus seine grenzenlose Energie, die alles am Laufen hielt.

Für mich war es ein enormes Privileg, dabei gewesen zu sein ...

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