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vor 30 Jahren - Lichtjahre voraus!heute immer noch - konkurrenzlos!Der Tasar-Story zweiter Teil( Fortsetzung ) II. Das neue Deck
Im
Verlauf der nächsten zehn Tage tauchten mehrere andere Dinge auf, und
langsam wurden die Einzelheiten für eine revidierte Deckform klar. Wir
fühlten, das Deck sollte breiter sein für mehr Komfort und damit effizienteres Ausreiten.
Ich empfand auch das Sitzen auf dem gewölbten Nova-Deck als unbequem
(und unsicher), deshalb stimmten wir überein, die Oberfläche zwischen
Reeling und Innenwand zu ebnen. Frank baute das Holzmodell einer
Ausreitbank und modifizierte es solange, bis die Winkel richtig und die
gesamte Breite bequem waren für einen möglichst großen Bereich von
Körpergrößen und Beinlängen.
Die nächsten Erwägungen betrafen die Herstellung des vollständigen Decks.
Die Nova war ein ausgezeichnetes Beispiel für eine Glasfaserform, aber
das Oberteil brauchte drei getrennte Formen, die ich vermeiden wollte,
deshalb vereinbarten wir eine Form aus einem Stück, welche die
Cockpit-Innenwände einschließen würde. Dieses hatte den Effekt, dass
der ganze Raum zwischen Rumpf und Deck einen Auftriebskörper bilden
würde, und bedeutete auch, dass das Boot nach einer Kenterung trocken
hochkäme.
Es bedeutete auch, dass das Vordeck am vorderen Cockpitrand
heruntergezogen werden müsse und der Deck-Überhang (wo die Fock auf der
Nova belegt wurde) nicht möglich sein würde. Das stellte sich nicht als
Problem heraus, weil ich Frank auch vorgeschlagen hatte, das Boot solle
eine Neigung zum Heck hin erhalten - im Endeffekt eine Verlängerung des
Decks um etwa 10'' (Die Nova ist ein brutal schönes, kompromissloses
Design, aber ich fühlte, es würde weniger angenommen werden in
Nordamerika und Europa, falls wir das senkrechte Heck beibehalten
würden). Bei gleicher Vorsegelfläche und Verschieben der Holeschienen
um diese 10'' nach vorn konnten die Holepunkte weit genug nach vorn und
aufs Deck verlegt werden, so dass sich alle Probleme von selbst lösten.
III. Der Erste Prototyp
Zum Schluss erstellte Frank ganz kurzfristig ein Ton-Modell
mit allen vorgeschlagenen Modifikationen. Arbeiten von Modellen kann
aber kompliziert sein. Was das Auge im 1:6-Maßstab als eine angenehme
Proportion empfindet, kann plötzlich in voller Größe unannehmbar
werden. Doch im beiderseitigen grundsätzlichen Einvernehmen bestieg er
das Flugzeug zurück nach Australien - das Modell fest unterm Arm.
Zuhause baute Frank einen sehr starken Sperrholz-Rumpf;
stark genug zum Segeln und dann für den Transport nach Kanada, um als
Maß für Produktion-Formen zu dienen. Dieses Boot segelte innerhalb von
drei Monaten, nachdem Frank Kanada verlassen hatte - eine
bemerkenswerte Leistung - und ein Monat später, Anfang Februar 1974, flog ich nach Australien zur
abschließenden Entscheidung mit Frank.
Bevor ich Kanada verließ, hatte ich Bilder des Prototypen
beim Segeln gesehen und war betroffen; entweder täuschten die Winkel,
aus denen die Photographien aufgenommen waren, oder die getreue
Vergrößerung des Modells hatte eine unerwartet gekrümmte Linie ergeben,
was nach meinem Gefühl die Marktchancen beeinträchtigen würde. Leider
war der letztere der Fall, und ich sah mich zur Beurteilung gezwungen,
das Boot sei so „nicht richtig". Und dann sah mir ein sehr
bemerkenswerter Gentleman, der gerade unglaublich viel Zeit, Energie
und Mittel in das Projekt gesteckt hatte, gerade in die Augen und sagte
ruhig, aber so sehr positiv: „Gut, dann weiter damit und richtig - eine
neue Chance werden wir nicht bekommen". So ist er.
In allen anderen wichtigen Gesichtspunkten war das Boot ein Juwel.
Es war äußerst bequem, leistungsstark, schnell, einfach zu handhaben
und insbesondere ein Vergnügen zu segeln trotz des Übergewichts infolge
der besonders verstärkten Bauweise. All das zeigte sich während des
zweiten der beiden denkwürdigen Segeltörns, die ich oben erwähnte.
Frank und ich verbrachten einen Teil des Nachmittags auf dem Wasser in
Sydney Harbour bei Sonnenschein und 18 mph Wind - auf jedem
erdenklichen Kurs, und ich meine, abgesehen vom Wenden und
gelegentlichen Platzwechseln kamen wir nie aus dem Gleiten, außer wenn
wir anhielten, um eine örtliche Sehenswürdigkeit am Ufer anzusehen.
Frank schätzte später, wir hätten ungefähr 15 Meilen in gerade unter
zwei Stunden geschafft - Sightseeing eingeschlossen!
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