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08.07.2007






 


vor 30 Jahren          -     Lichtjahre voraus!
heute immer noch         -                konkurrenzlos!

Der Tasar-Story zweiter Teil

( Fortsetzung )
Von Nova zu Tasar

II. Das neue Deck

Im Verlauf der nächsten zehn Tage tauchten mehrere andere Dinge auf, und langsam wurden die Einzelheiten für eine revidierte Deckform klar. Wir fühlten, das Deck sollte breiter sein für mehr Komfort und damit effizienteres Ausreiten. Ich empfand auch das Sitzen auf dem gewölbten Nova-Deck als unbequem (und unsicher), deshalb stimmten wir überein, die Oberfläche zwischen Reeling und Innenwand zu ebnen. Frank baute das Holzmodell einer Ausreitbank und modifizierte es solange, bis die Winkel richtig und die gesamte Breite bequem waren für einen möglichst großen Bereich von Körpergrößen und Beinlängen.


Die nächsten Erwägungen betrafen die Herstellung des vollständigen Decks. Die Nova war ein ausgezeichnetes Beispiel für eine Glasfaserform, aber das Oberteil brauchte drei getrennte Formen, die ich vermeiden wollte, deshalb vereinbarten wir eine Form aus einem Stück, welche die Cockpit-Innenwände einschließen würde. Dieses hatte den Effekt, dass der ganze Raum zwischen Rumpf und Deck einen Auftriebskörper bilden würde, und bedeutete auch, dass das Boot nach einer Kenterung trocken hochkäme.

Es bedeutete auch, dass das Vordeck am vorderen Cockpitrand heruntergezogen werden müsse und der Deck-Überhang (wo die Fock auf der Nova belegt wurde) nicht möglich sein würde. Das stellte sich nicht als Problem heraus, weil ich Frank auch vorgeschlagen hatte, das Boot solle eine Neigung zum Heck hin erhalten - im Endeffekt eine Verlängerung des Decks um etwa 10'' (Die Nova ist ein brutal schönes, kompromissloses Design, aber ich fühlte, es würde weniger angenommen werden in Nordamerika und Europa, falls wir das senkrechte Heck beibehalten würden). Bei gleicher Vorsegelfläche und Verschieben der Holeschienen um diese 10'' nach vorn konnten die Holepunkte weit genug nach vorn und aufs Deck verlegt werden, so dass sich alle Probleme von selbst lösten.


III. Der Erste Prototyp

Zum Schluss erstellte Frank ganz kurzfristig ein Ton-Modell mit allen vorgeschlagenen Modifikationen. Arbeiten von Modellen kann aber kompliziert sein. Was das Auge im 1:6-Maßstab als eine angenehme Proportion empfindet, kann plötzlich in voller Größe unannehmbar werden. Doch im beiderseitigen grundsätzlichen Einvernehmen bestieg er das Flugzeug zurück nach Australien - das Modell fest unterm Arm.

Zuhause baute Frank einen sehr starken Sperrholz-Rumpf; stark genug zum Segeln und dann für den Transport nach Kanada, um als Maß für Produktion-Formen zu dienen. Dieses Boot segelte innerhalb von drei Monaten, nachdem Frank Kanada verlassen hatte - eine bemerkenswerte Leistung - und ein Monat später, Anfang Februar 1974, flog ich nach Australien zur abschließenden Entscheidung mit Frank.

Bevor ich Kanada verließ, hatte ich Bilder des Prototypen beim Segeln gesehen und war betroffen; entweder täuschten die Winkel, aus denen die Photographien aufgenommen waren, oder die getreue Vergrößerung des Modells hatte eine unerwartet gekrümmte Linie ergeben, was nach meinem Gefühl die Marktchancen beeinträchtigen würde. Leider war der letztere der Fall, und ich sah mich zur Beurteilung gezwungen, das Boot sei so „nicht richtig". Und dann sah mir ein sehr bemerkenswerter Gentleman, der gerade unglaublich viel Zeit, Energie und Mittel in das Projekt gesteckt hatte, gerade in die Augen und sagte ruhig, aber so sehr positiv: „Gut, dann weiter damit und richtig - eine neue Chance werden wir nicht bekommen". So ist er.

In allen anderen wichtigen Gesichtspunkten war das Boot ein Juwel. Es war äußerst bequem, leistungsstark, schnell, einfach zu handhaben und insbesondere ein Vergnügen zu segeln trotz des Übergewichts infolge der besonders verstärkten Bauweise. All das zeigte sich während des zweiten der beiden denkwürdigen Segeltörns, die ich oben erwähnte. Frank und ich verbrachten einen Teil des Nachmittags auf dem Wasser in Sydney Harbour bei Sonnenschein und 18 mph Wind - auf jedem erdenklichen Kurs, und ich meine, abgesehen vom Wenden und gelegentlichen Platzwechseln kamen wir nie aus dem Gleiten, außer wenn wir anhielten, um eine örtliche Sehenswürdigkeit am Ufer anzusehen. Frank schätzte später, wir hätten ungefähr 15 Meilen in gerade unter zwei Stunden geschafft - Sightseeing eingeschlossen!

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