Aquaristik:
Die Grundlagen verstehen
1. ANORGANISCHE ASPEKTE e. Gase III CO2-Erzeugung: Gärung CO2-Erzeugung: Salzumbildung CO2-Einsatz: Druckanlage Vorbemerkung: SteuerbarkeitDem Wasser ist es ziemlich egal, woher das CO2 kommt, sofern es rein ist und nicht weitere Stoffe mitgeführt werden. Das ist zumindest beim Gärverfahren nicht auszuschließen. In praxi sind zudem von entscheidender Bedeutung Regelbarkeit Verfügbarkeit Zur Ergänzung der Stoffwechsel-Vorgänge im Wasser sei als Anhang beigefügt eine unter Aquarianern weit verbreitete Methode der CO2-Erzeugung: Zuckervergärung Dass
für ein Pflanzenwasser notwendige Kohlendioxyd kann leicht hergestellt
werden, wenngleich eine geregelte und gezielte Zugabe nicht so
einfach ist. Traubenzucker,
„Glucose“ oder „Dextrose“, ist ein Kohlehydrat, das aus sechs Kohlenstoff-, zwölf Wasserstoff- und sechs Sauerstoff-Atomen besteht C6H12O6 nämlich als sechsfache Verkettung aus CH-OH: 6* CH-OH = 6* CH2O = C6H12O6 Manche Mikroorganismen - gerade auch die Hefepilze, wie jeder Bäcker sie kennt - spalten in einer wässrigen Lösung das Kohlendioxyd ab, es verbleibt der Alkohol „Ethanol C2H5OH": C6H12O6 = 2* CO2 + 2* C2H5-OH Das
ist bekannt als „Alkoholische Gärung“. Aus 180[g] Traubenzucker erhält
man im Idealfall 88[g] Kohlendioxyd und 92[g] Alkohol, gerundet zu 180[g] C6H12O => 90[g] CO2 + 90[g] C2H5-OHDie Gärung stoppt, sobald der Alkohol etwa 15% der Lösung erreicht - egal, wieviel Zucker in der Lösung noch vorhanden ist. Obige 180[g] Zucker müssen also in mindestens 510[g] Wasser gelöst werden, um dann 90[gr] Kohlendioxyd zu erzeugen (alle Werte praktikabel gerundet). Da die Löslichkeit von Zucker ca 2000[g/l] beträgt, ist das unproblematisch. Der übliche Haushaltszucker, „Saccharose“, weicht ein wenig vom Traubenzucker ab, ein Wassermolekül ist nämlich abgespalten: Die
Mengenangaben weichen deshalb geringfügig ab: Es sind 160[g] Saccarose
in mindestens 530[g] Wasser zu lösen, um dasselbe Ergebnis zu
erreichen. Hier eine professionelle Lösung, was man aber auch selbst
herstellen kann. Die Geschwindigkeit der CO2-Erzeugung hängt ab von Menge der Hefepilze Temperatur und muss erprobt werden, besonders die Hefe-Zugabe. Naturgemäß ist die Steuerung nicht einfach, wenn überhaupt praktikabel - es gibt bessere Verfahren... steuerbar: kaum, regelbar: nicht, verfügbar: sehr gut * * * * * NEU! BIO-CO2-NIEDRIGDRUCKSYSTEM von FLUVAL Fluval
hat sich der Zuckervergärung angenommen und ein System entwickelt, das
weitestgehend dem unten genannten ARKA zu entsprichen scheint,
allerdings eben nicht Natriumcarbonat spaltet, sondern Zucker
vergärt. Die Handhabung scheint ähnlich einfach zu sein. steuerbar: gut, regelbar: ja, verfügbar: gut Man kann CO2 mit "Haushaltsmitteln" auch erzeugen durch REDOX-Salzumbildungindem man Natriumcarbonat ("Soda") in Zitronensäure löst, wobei sich Natriumcitrat mit Wasser bildet und Kohlendioxid aufsteigt: 3x Na2CO3 + 2x C6H8O7 = 2x C6H5Na3O7 + 3x H2O + 3x CO2 Gesteuert
werden kann der Vorgang, indem man die Zitronensäure gezielt auf das
Soda-Pulver tropfen lässt. Maschinell geschieht das hier: ZC-11 CO2-Generator von ZISS AQUA Die Lösung sieht recht gut aus, eine Regelung über den pH-Wert ist aber auch hier schwerlich machbar, sondern - über Überdruckventil - kaum sinnvoll. steuerbar: ja, regelbar: nein, verfügbar: gut * * * * * Aber hier, hier gibt's auch die Möglichkeit der Regelung, da Druckbehälter und Magnetventil vorhanden. ARKA myScape-CO2 System von ARKA Biotechnologie Augenscheinlich eine echte Alternative zu den industriellen CO2-Flaschen (s.u.)! steuerbar: sehr gut, regelbar: ja, verfügbar: gut Will
man langfristig eine zuverlässige und sicher saubere CO2-Zugabe
sicherstellen - zumal in größeren Aquarien -, dürfte die Investition in eine CO2-Druckanlage unter
Einsatz
industriell hergestellten Kohlendioxids die passende Lösung sein, und zwar stets mit pH-Regelung über einen pH-Controller! Dazu später Bis dahin schon einmal ein Link: https://co2-anlage-ratgeber.de/co2-druckgasanlage/ Neumünster, 20.09.2023 *
Egbert W Gerlich *
egbert@ew-gerlich.de
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