Zur

Hydrologie
des Süßwasser-Aquariums
Übersicht
                                                    


Aquaristik:  Die Grundlagen verstehen

DIE BASIS ALS MITTELPUNKT

Wasser macht das Aquarium aus - nicht Fische, nicht Pflanzen

Die Bedeutung der Luft für uns Landlebewesen, ihrer Zusammensetzung, ihrer Inhaltsstoffe muss sicher nicht betont werden. Umso merkwürdiger, ja erschreckender ist es zu sehen, welch geringe Aufmerksamkeit die meisten Aquarianer dem Wasser schenken, dem Lebensraum ihrer Pfleglinge. Was die Luft für den Menschen, ist das Wasser für die Fische!

Die Beschäftigung mit dem Aquarienwasser erleichtert nicht nur die Pflege, weil so viele Probleme, über die in den Foren heftig gestritten wird, gar nicht erst auftreten, sondern sie eröffnet einen weiteren, kaum beachteten Bereich der Aquaristik, dessen Durchforschen dem Wissbegierigen sehr viel Freude bereitet. Diese Horizonterweiterung verdanke ich der Korrespondenz mit Herrn H.-J. Krause, dessen Bücher nach meinem Dafürhalten unabdingbar notwendige Grundlagen unseres Hobbys sind.

Was aber ist "Wasser" überhaupt, und was ist "Süßwasser"? 

Toulouse-Lautrec: Absinth-TrinkerZugeschrieben wird es Henri Toulouse-Lautrec, dieses Bonmot:

Wasser ist eine schrecklich schmutzige Flüssigkeit;
ein Tropfen genügt, den Absinth zu trüben.


 Recht hatte er;
wer's nicht glaubt, darf's gerne ausprobieren...

C'est ma santé
c'est ma santé
Absinth


Wasser ist...
          - in flüssiger Form - ein Durcheinander-Geschwirre verschiedener kleinster Materie-Bauteile,

         


von Atomen und Atomgruppen, wobei hier vornehmlich die „Ionen“ interessieren.
[Die Emoto'schen Erkenntnisse werden, da nicht belastbar, nicht berücksichtigt]

Ionen sind die Bruchstücke von Atom-Gruppierungen, welche beim Auseinanderbrechen - und das tun sehr viele Stoffe, wenn sie ins Wasser geraten - mindestens ein zusätzliches Elektron an sich gebunden oder aber mindestens ein Elektron verloren haben. Deshalb zeigen erstere - sie heißen „Anionen“ - wegen des überzähligen Elektrons eine negative elektrische Ladung, die anderen sind wegen der Fehlstellen in ihrer negativen Elektronenhülle durch den nun Ladungsüberschuss des Atomkerns positiv geladen - sie heißen „Kationen“.
Es ist hier nicht von Interesse, warum so viele Stoffe „dissoziieren“ - so heißt das Zerbrechen in Ionen -, sondern nur dass und wie sie es tun.

Als Beispiel diene das Element "Lithium Li" mit seinen drei Protonen p+ (in Rot dargestellt; weiß sind die Neutronen) im Atomkern und den drei Elektronen e- in der Elektronen-Hülle. Dem Kation Li+ ist ein Elektro verloren gegangen, so dass nun nach außen die drei positiven Protonen-Ladungen die beiden verbliebenen negativen Elektron-Ladungen überwiegen, das Lithium-Ion damit also einfach positiv geladen ist: Li+.

                        Li-Kation

Lithium-Atom Li                                                         Lithium-Ion Li+

Atome werden bezeichnet mit einem vereinbarten Buchstaben und derenAnzahl im Molekül
(zB H2; normgerecht die Zahl tiefgestellt, aber nicht alle Schriften können das),
Ionen werden gekennzeichnet durch das Ladungszeichen und deren Anzahl im Ion
(zB Fe++; normgerecht die Ladung hochgestellt, aber nicht alle Schriften können das)
„ A-  “ für die negative Ladung des Anions aufgrund des zusätzlichen Elektrons,
„ K+  “ für die positive Ladung des Kations aufgrund des fehlenden Elektrons.

Die Materie-Teilchen schwirren frei durcheinander, treffen sich, verknüpfen sich, trennen sich wieder - je energetischer, desto schneller und hektischer, was sich als Wärme zeigt. Die meisten Stoffe, die in dieses Gewirr eintauchen, dissoziieren ebenfalls - die Gesamtheit der Ionen bewirkt Eigenschaften und Verhalten des Wassers.

Die Größenverhältnisse sind hier logarithmisch dargestellt:             

Eine lineare Darstellung ist nicht möglich, denn:
 Angenommem, es betrage der Durchmesser des Modells vom
Wasser-Molekül           1 [mm]
dann der von
Viren                          0,3 [m]
der von
Bakterien                      2 [m]
der von
Blutzellen                    10 [m]
der vom
Menschen-Haar        900 [m]

Ein menschliches Haar ist eine-million-mal so dick wie ein H2O-Molekül.
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Neumünster, 19.12.2023      *      Egbert W Gerlich     *     egbert@ew-gerlich.de