Materialwirtschaft: Was ist was?    7.Teil /2                             

 


Die "Logistische Fertigungssteuerung (logFtSt)" ist eine Organisationsform des Disposition innerhalb einer ganzheitlichen, eben der verzahnten Materialwirtschaft.

Sie setzt auf reibungslose, verzugslose Kommunikation und fasst deshalb Fertigungsdisposition und Fertigungssteuerung in Arbeitsteams zusammen, um eine Integration auf der Ebene der Sachbearbeiter zu erreichen.
Vorbild ist der sehr bewährte Logistische Einkauf (LogEk), in Analogie
zu dem sollen Teams und Abläufe gestaltet werden. Besonders große Vorteile ergeben sich naturgemäß bei einer Werkstattfertigung mit sehr unterschiedlichen Fertigungsprodukten und sich überschneidenden Arbeitsabläufen.

Die LogFSt habe ich zusammen mit dem LogEk 1988 der FH Kiel vorgestellt, zu einer Einführung ist es aus den üblichen Verdächtigungen nicht gekommen, so dass wegen fehlender Erfahrungen hier nur Analogieschlüsse erlaubt sind.

Aufgaben:
Die LogFSt beinhaltet
 - Planung und Disposition fertiger Erzeugnisse
 
- Montagesteuerung
 - Disposition der unfertigen Erzeugnisse
 - Abstimmung mit dem logEk
 - Auftragssteuerung der Erzeugnisfertigung

Nach dieser Konzeption soll die Feinsteuerung
auf der Meisterebene erfolgen; dort geht es am schnellsten und einfachsten, aber auch am effektivsten in enger Kooperation. Zudem wird so die Kapazitätswirtschaft der Produktion nicht durch die Materialwirtschaft beeinträchtigt. Eine komplett der Materialwirtschaft unterstellte Fertigungssteuerung (HARTMANN) ist äußert fragwürdig, weil sie die Fertigungsmeister bei der Feinabstimmung untereinander und mit anderen Fertigungsabteilungen stark behindert und zudem auch noch der Materialwirtschaft die Last der in der Struktur zwar analogen, aber doch im Wesen unterschiedlichen Kapazitätswirtschaft auflädt.   

Organisation:
Die Teams aus Disponenten und Steuerer werden nach Erzeugnisgruppen organisiert, um die durchgehende Verantwortungskette nicht zu unterbrechen. In einer Linienfertigung ist das besonders gut machbar, aber auch bei anderer Fertigungsorganisationen problemlos. Natürlich ist der Arbeitsplatz nahe der Fertigung anzusiedeln.
In der logFtSt soll die Kooperation aller Stellen erleichtert werden, die für die Bewirtschaftung von Material und Kapazitäten zuständig sind, ohne die Verantwortlichkeiten zu verwischen. Das entscheidende Hilfsmittel ist direkte und verzugslose Kommunikation - wichtiger als alle EDV-Programme -, welche durch die Bildung von Arbeitsteams erzwungen wird.

Es ist weder zwingend noch stets opportun, das werkstattorientierte Steuerungspersonal aus dem Produktionsbereich herauszuziehen, denn die Gesamtverantwortung für die Materialkapitalbindung liegt zwar uneingeschränkt in der nun praktikabel integrierten Materialwirtschaft, die Gesamtverantwortung für die Kapazitätswirtschaft aber bleibt in der Produktion. Die seit jeher notwendig gute Zusammenarbeit von Produktion und der diese unterstützenden Materialwirtschaft ist damit institutionalisiert.
Obwohl größere Anforderungen an die Kooperationsfähigkeit der Bereichsleiter gestellt werden,
dürften sich gerade in kleineren und mittleren Betrieben messbare Vorteile ergeben.


            Logistischer Einkauf



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Neumünster, 09.11.2011      *      Egbert W Gerlich     *     egbert@tasar-org.de