Religion: Im Disput mit Zeugen Jehovas      6.Teil                    

 

Die
Kirche Jesu Christi
wurde gegründet als vom Bösen letztendlich 
unüberwindbare und unzerstörbare Gemeinschaft seiner Anhänger. 

Ununterbrochene Kontinuität

Jesus Christus hat eine Gemeinschaft gegründet mit dem Auftrag, unverzüglich die ganze Welt zu bekehren (Mt 28:19), und mit der Zusicherung, der Teufel ("die Öffnungen des Hades") werde diese Gemeinschaft nicht überwältigen können (Mt 16:18).  Oder was sonst sollen diese Öffnungen/Pforten des Hades bedeuten (beim Thema "Hölle" müssen wir darauf zurückkommen)?

Diesem Anspruch aber kann keine Historie genügen, in der nach wenigen Jahrzehnten diese Ekklesia spurlos verschwindet, um dann anderthalb Jahrtausende später aus dem Nichts aufzuerstehen - völlig neu gebildet aus einigen Christen, welche sich in neuen Erkenntnissen lossagen von ihren bisherigen kirchlichen Organisationen und in intensivem Bibelstudium neue Versammlungen gründen.

Eher drängt sich der Gedanke auf, ob nicht gerade in der „Trotzdem“-Existenz der (katholischen) Kirche ein Hinweis zu sehen ist, dass Gott seine Hand von ihr eben nicht zurückgezogen hat, sondern sie in seiner unendlichen Liebe durch geeignete Eingriffe auf in dieser Welt gangbare Wege zurückführt. Leider war nicht immer und überall deutlich geworden, dass sich Jesu an ihrer Liebe erkennen lassen müssen, aber auch unter den von ihm persönlich Erwählten war ein "fauler Apfel" - das waren immerhin fast 10 % Ausschuss!

Nicht nur das Abfallen vieler Christen ist ja vorhergesagt, sondern auch das Auftreten neuer, falscher "Christoi"...


Wo waren die Zeugen Jehovas 1500 Jahre lang?

Öffentliches Wirken

Paulus fordert im Philipperbrief (Phil 1:27) - gerade in unmittelbarer Erwartung der Wiederkunft Christi -, an der Gestaltung der Politeia, des öffentlichen Gesellschaftsraumes, ausdrücklich mitzuwirken - das vereinfachende „sich betragen / to behave“ der NWÜ wird dem Griechischen „politeúein“ in keiner Weise gerecht, wie KIT in treffender Übersetzung unumwunden zugibt: „behaving as citizens“. Dass sich die Wirkung der Kirche Christi in dieser Welt auf die ersten und dann auf die letzten anderthalb Jahrhunderte beschränken soll – und das auch noch in deutlicher Zurückhaltung von der „Politeia“ -, dürfte kaum dem Auftrag des Gründers entsprechen. Auch Jesus betont, dem Staat das ihm Zustehende zu geben, gleichzeitig aber Gott das Gott Gebührende (Mt 22:21; Mk 12:17; Lk 20:25).


Den Auftrag, uns die Erde untertan zu machen, hat Jesus in keiner Weise aufgehoben.

Verkündigen und Predigen

Die Kirche als „mystischer Leib Christi“ bedarf aller ihrer Glieder mit ihren speziellen, individuellen Begabungen. So ist zwar Zeuge-Sein jedem Christen aufgegeben, nicht jeder aber ist zum Predigen geboren. Jesus hat gem Mk 3:14 diejenigen eigens ausgewählt, die in aller Öffentlichkeit verkünden, predigen sollten; Paulus (Röm 1:1) bezeichnet sich als zur Verkündigung „abgegrenzt“, ausgesucht, gesondert berufen.

Die Prediger-Tätigkeit Jesu als Vorbild ist allein keineswegs hinlänglich zwingend für eine explizite Predigt-Tätigkeit eines jeden Einzelnen, denn auch in anderer Weise (Familie, Beruf, Gesellschaft etc) ist persönliches Wirken nicht jedem gleichartig auf den Leib geschrieben, nicht auf alle gleichermaßen zugeschnitten – sofern die menschliche Zivilisation nicht in wenigen Generationen ad absurdum geführt werden soll. Eine rege Verkündigungstätigkeit ist sicherer Ausdruck religiösen Lebens - aber in vielfältiger Form. Der unermüdliche Einsatz im Predigtdienst ist uneingeschränkt lobenswert und wertvoll, offensichtlich aber ist er und war er auch in der Urkirche (vgl ApG) kein notwendiges Kennzeichen eines wahren Christen als aktives Mitglied der Kirche.


Das irdische Leben Jesu ist Vorbild, nicht aber "Blaupause" für den Lebensentwurf jedes einzelnen Menschen.

Gerade angesichts der Missstände in der Geschichte des Christentums gilt unverändert:


Die wahre Kirche Jesu Christi kann von den Pforten des Hades niemals überwältigt worden sein,
auch nicht zeitweise.

Aber wollen die Zeugen Jehovas überhaupt "Kirche Jesu Christi" sein? Oder wollen sie vielmehr "Kirche Jehovas" sein, wobei Jesus irgendwie dazwischensteht? Zwar nannten sich damals auch die Arianer "Christen", aber sind die, welche eine besondere, einzigartige Wesenheit des Logos nicht zu glauben bereit sind, wirklich solche, die Jesus Christus bekennen (1.Joh 4:3), an ihn glauben (Joh 6:40)?

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Neumünster, 11.10.2009      *      Egbert W Gerlich     *     egbert@tasar-org.de