Religion: Im Disput mit Zeugen Jehovas     11.Teil                   

 

Nicht verachtet eines dieser Kleinen!
Ihre Engel
... sehen das Angesicht meines Vaters ...
(Mt 18:10)


Persönliche Engel

Dass Engelswesen nicht nur als Boten oder Kämpfer Gottes fungieren, kann bei Christi Jüngern nicht unbekannt gewesen sein, denn es werden keine Fragen laut, als Jesus gem Matth 18:10 eher beiläufig erklärt, dass zumindest Kinder ihren ganz persönlichen Engel im Angesicht des Vaters haben. Offensichtlich bezeugt Jesus (der es ja wohl gewusst haben dürfte), dass jedes Kind einen Paten, einen Fürsprecher (was über die „Aufpass“-Funktion eines „Schutzengels“ weit hinausgeht) in direkter Umgebung Gottes besitzt. Ich will ihn meinen "Angelos" nennen.


In Apg 12:15 wird der Glaube an einen Angelos, einen persönlichen Engel, als ganz selbstverständlich berichtet, als der Hausherr sagt, nicht Petrus - da im Gefängnis - könne vor der Türe stehen, sondern "sein Engel ist es". Auch NW übersetzt hier „ho ággelós“ nicht als „(menschlicher) Bote“, sondern ausdrücklich als (das Geistwesen) „Engel“, was schon deshalb verständlich ist, weil die Hausangestellte irgendeinen Boten sicher nicht mit dem Hausfreund Petrus selbst verwechselt hätte.

Die Lehre von "Schutzengeln" ist biblisch bestätigt.

   

Offenbar ein Urglaube

Zu betonen ist, dass ein Glaube von persönlichen („Schutz-“)Engeln sich nicht auf diese Bibelstellen stützt, sondern vielmehr die Bibelstellen einen solchen Glauben als unstrittig vorhanden bezeugen (vgl  „Zur Glaubenslehre“). Akzeptieren wir die Ergebnisse der Ägyptologen, wonach man glaubte, mit jedem Menschen entstünde gleichzeitig zu dessen Betreuung ein Geistwesen namens „Ka“, stehen wir vor einem „heidnischen Glauben“, den Jesus zumindest im Prinzip bestätigte - ein deutlicher Hinweis auf eine Uroffenbarung.

Heidnischer Glaube ist nicht von vornherein unwahr.

 

Urvertrauen aus Urwissen?

Auf einen weiteren Gesichtspunkt bin ich während einer Kaminabend-Diskussion hingewiesen worden: 

Wir alle wissen, dass zu bestimmten Zeiten (Ostern, Pfingsten etc) eine statistisch relativ genau prognostizierbare Anzahl an Verkehrstoten zu beklagen sein wird.

Wieso stürzen wir uns trotzdem in den mörderischen Autoverkehr? 

Woher kommt unsere Zuversicht, hindurchzukommen, nicht betroffen zu sein?

Aus Trägheit, aus Verdrängung - oder aus ureigener Zuversicht, von kompetenten Mächten beschützt zu werden? 

Woher kommt diese Sicherheit?

Ein prinzipielles Vertrauen in die eigene Zukunft ist dem Menschen eigentümlich.

 

Die Evolutions-Gurus mögen darlegen, diese zufällig entstandene Disposition habe die Überlebenschancen erhöht. Doch sollten wir niemals vergessen, dass als „zufällig“ ein Wissenschaftler jedes Ereignis bezeichnet, dessen Kausalzusammenhang er nicht erkennen kann nach dem Motte „T'schuldigung, ich weiß auch nicht, warum - aber 's is' halt so“. Zufall ist jedoch keine schöpferische, keine bewegende Kraft oder Energie, sondern ein Synonym für Ratlosigkeit, ein allerdings nicht wertloser Platzhalter für kommende Erkenntnis. Dies ist übrigens einer der großen Schwachpunkte des Darwinismus.


Dass wir vom Vater in den Himmeln beschützt werden, hat uns Jesus zu anderen Gelegenheiten mehrfach bestätigt - wenn er dazu jeweils einen individuellen Paten bestimmt hat, wie Jesus so deutlich ausführt, ist das nur logisch. Zu vermuten, dass die Patenschaft nicht mit der Volljährigkeit aufhört, ist bei weitem nicht weniger gerechtfertigt, als eine solche Beendigung anzunehmen. Und wieso sollten wir nicht mit ihm, unserem ureigenen Freund, kommunizieren dürfen? Das kann den Urheber der Patenschaft nicht beleidigen, missachtet es ihn doch in keiner Weise - im Gegenteil: Wir danken dem Vater für seine Güte. Danken wir nicht jedem Bediensteten hier auf Erden, ohne den Chef zu beleidigen?

   

Danken wir JHWH für unseren Patenengel!

   

Übrigens wird in weiten Kreisen der Reformation jeglicher Schutzengelglaube trotz dieser Bibelkenntnis (Mt 18:10) vehement abgelehnt. Als Kinder Gottes hätten wir es nicht nötig, uns an Andere zu wenden, und Engel würden keine eigenen Wege gehen. Dem ist zu erwidern, dass die freie Entscheidung des Vaters, mir einen Angelos zu stellen, meine Gotteskindschaft in keiner Weise reduziert, und wenn mein Angelos mir hilft, er keine eigenen Wege geht, sondern JHWHs Auftrag erfüllt. 

So wenig wir über JHWHs Organisation seiner Diener- und Kriegerschaft wissen, ist doch offenbar, dass Engel eigenständige Personen mit eigener Entscheidungsfähigkeit sind. Und über meinen Dank, den mein Angelos zum Vater als letztendlich Zuständigem weiterträgt, soll er sich nicht freuen? 


 
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Neumünster, 28.10.2009      *      Egbert W Gerlich     *     egbert@tasar-org.de