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Letztes Update
04.06.2009



 

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Egbert W Gerlich, 2007

     Segeln besser verstehen

3. Windspielereien (3)

"Ihr tüünt ja," sagen also die Molengeier, "so gleichmäßigen Wind wie heute haben wir schon lange nicht mehr gehabt! Aber das ist schon richtig, wir haben da draußen oftmals schwierige Verhältnisse. Das ist auf diesem Revier so - muttu dörch."
"Ach wat -" weiß der Experte, "das ist man bloß der scheinbare Wind, der wahre Wind ist ganz konstant."

    Molenwind
   Bordwind 1                                      Bordwind 4

Was heißt hier "bloß scheinbar"? Was wir da draußen auf die Mütze bekommen haben, war genauso "wahr" wie alles
 auf der Terrasse. Und für die schwerstarbeitenden Segel gilt ausschließlich der Wind im Rigg (welchen sonst könnten sie auch erleben?), eben
der Bordwind (zumeist leider "Scheinbarer Wind"),
nicht der Molenwind (zumeist leider "Wahrer Wind"),

 welcher letzterer völlig irrelevant ist. Der Molenwind wird vom Fahrtwind "abgetrieben" zum Bordwind auf dieselbe Art, wie ein Wasserfahrzeug bei der Flussüberquerung (Fahrt-Strömung) durch die Fluss-Strömung (Molen-Strömung) abgetrieben wird (Bord-Strömung) - das ist nicht scheinbar, sondern absolut real.

"Abtrieb" ist mehr als nur "Ablenkung":
Mit der Richtung ändert sich die Stärke,
mit der Stärke die Richtung!

Des Bordwind-Problems könnte sich jeder Radfahrer bewusst werden,  wenn er nachdenken mag und schnell genug fährt. Die hierher gehörende geometrische Vektor-Addition überlassen wir erst einmal den Mathematikern und den Physikern...

Je agiler das Boot, desto ungleichmäßiger der Wind !
Je ungleichmäßiger der Wind, desto wichtiger das Trimmen !

Je schneller das Boot, desto vorlicher der Wind !
Je langsamer das Boot, desto achterlicher der Wind !

Je vorlicher der Wind, desto stärker!
Je achterlicher der Wind, desto schwächer !

Eine Bö kommt achterlich, der Wind raumt,
ein Flautenloch kommt vorlich, der Wind schralt.

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