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Letztes Update
15.11.2011

 

 

Tipps & Tricks

5. Endlos-Systeme

Wäre ich nicht so dickköpfig, würde ich mir die Mühe dieses Kapitels ersparen und es ganz einfach streichen, denn kaum jemand will sich meinen langjährigen Erfahrungen anschließen. Und nun noch das Schlimmste: Das Paradestück, von dessen Erfindung ich immer noch überzeugt bin, den Endlos-Traveller, kann ich gar nicht einsetzen, weil ich jetzt auch die Travellerschoten in Spinlocks belege, wobei der Endlos-Traveller keien Vorteil mehr bietet. Dasselbe gilt für die Endlos-Fockschot, die bei meiner Selbstwendefock entfällt (Achtung: Spinlocks und Selbstwendefock sind nicht legal!).



5.1 Es begann damit, dass ich als Vorschiffsaffe/Foredeckmonkey/Schotte/Vorschoter auf dem Lumme-Vorgänger immer wieder den Tampen suchte, den ich nach der Wende dichtholen wollte - und allzu häufig versteckte er sich auf der anderen Seite der Plicht. Oder ich stellte zu meinem Ärger fest, dass die unbenutzte Luvschot fröhlich hinter mir "angelte" (nie aber biss einer an). Zugegeben, clevere Schotten nehmen beim Bugwechsel den richtigen Tampen gleich mit, aber ich bin niemals in meinem Leben clever gewesen. Also knotete ich beide Tampen zusammen, und - siehe da - beide Probleme waren gelöst.
Noch schöner wurde es, als ich nicht mehr zwei Schoten benutzte (natürlich war die eine rot, die andere grün gewesen), sondern eine lange, die ich erst durch beide Leitösen führte und dann am Schothorn befestigte - und dazu genügten zwei Achterknoten, die in der Windströmung nicht dicker auftrugen als das vorherige Auge (ich habe schon immer etwas gegen dickes Tauwerk gehabt).

  Backbord-Skizze   Die Endlos-Fockschot war geboren.  Steuerbord-Skizze

Wie schon gesagt, kann ich dazu heute keine Fotos liefern, weil mein derzeit aktives System nicht das legale ist - diese Version hier ist aberzewifelsfrei legal! Deshalb zeige ich jetzt die Skizzen, die ich im Archiv der damaligen Jahre gefunden habe.



5.2 Das Ursprungsprinzip aber, das Verknoten der beiden freien Tampen, benutzen wir, meine Schottin (auch ihre Erfahrung unterstützt dieses System) und ich, immer noch für alle Tampenpaare - schon damit nichts im Wasser treibt.
An einem klassengerechten Tasar bieten sich an

- Vorschot       - Baumniederholer      - Traveller



5.3 Als ich dann von meinem Oberkommmando aus dem "Maschinenraum" unseres Tasars verdrängt und auf den Platz des Skippers geschoben wurde, stand ich schon wieder vor dem 5.1-Problem, nun die Travellerschot nie griffbereit zu haben. Um diesem Ungemach abzuhelfen, hatte Frank (ich war also gar nicht allein damit) bereits Jahre vorher - wie ich später herausfand (TAUK Newsletter Okt 96: "The Lost Traveller") - den "Traveller Keeper" vorgeschlagen, ein System aus Ringen, Leinen und Straps, das mir nie gefallen hat (zugegeben, zum Verstehen hab' ich mir nie genug Mühe gegeben). Ich weiß auch nicht, ob es irgendjemand verwendet...

In meiner Not erfand ich den Endlos-Traveller, den ich knapp drei Jahrzehnte
im Einsatz hatte - bis ins letzte Jahr, als dann die Spinlocks endgültig die Macht ergriffen. Und da er wohl doch nicht so leicht verständlich ist, rüsten gerade diejenigen zurück, die ohnehin aus Opti- oder Dickschiff-Gewohnheit den Travellerschlitten mittig festsetzen, so dass ich keine Fotos anbieten kann, sondern wieder nur auf ältere Skizzen zurückgreifen muss - aus einer Zeit, als Grafik-Programme noch unerreichbar waren. Hier sind sie:
  Sizze

Skizze 2 
Montage:
1. Mit den äußersten Schrauben der Travellerschiene je 1x M5-Schäkel  anschrauben
    - falls erforderlich, längere M5-Schrauben einsetzen -
2. An SB-Schäkel den einen Tampen befestigen
3. Schot scheren
   a) zur SB-Rolle des Schlittens

   b) zurück durch große SB-Bohrung der Travellerbank
   c) unter der Bank zur BB-Bohrung
   d) durch die BB-Bohrung nach oben zur BB-Schlittenrolle
   e) durch die BB-Rolle zurück  zum BB-Ende der Schiene
4. Tampen an BB-Schäkel befestigen
Wer einmal begriffen hat, stets zur vorderen Leine zu greifen, hat auch in schwierigen Situationen keine Probleme.
Der Endlos-Traveller
   - ist immer zur Hand
   - treibt nie im Wasser
   - verbraucht weniger Schotmaterial
   - ist einfach und schnell zu installieren


5.4 Die wirkliche Konkurrenz zum Endlos-Traveller sind Systeme, die den freien Tampen auf seiner Seite irgendwie - zB durch einen Bügel oder eine Augklemme oder Spinlocks - festhalten oder über eine stehende Rolle führen, wie bereits in Tipps 1.9 gezeigt. Die letztere Version ist der heutige Standard.
Alle diese Versionen - auch meine Spinlocks! - haben den Nachteil, dass der freie Tampen nicht mehr frei geführt werden kann, was dann stört, wenn der Skipper seinen Platz verändert, besonders wenn er nach vorne geht.
Darüber hinaus schränkt die abgebildete stehende Rolle auch noch den Bewegungsraum des Travellerschlitten zudem tüchtig ein.
Und wenn man nicht acht gibt, dann "angelt" man wieder mal!

Traveller mit Rolllenführung
 
Der Endlos-Traveller hat diese Nachteile allesamt nicht...

 

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