Und
da kommen sie alle herangebrettert, die da wissen, das es sinnvoll ist,
auf dem letzten Schlag "Segel links" (Wind von Steuerbord) zu haben.
Und wo bleiben da wir? Warten? Immer feste druff?
Zunächst: Geht's linksrum um die Tonne oder rechtsrum?
Bei
rechtsrum haben wir die Freiheit, in einem größeren Radius zu umrunden,
ohne jemanden zu behelligen. Natürlich kann uns jemand weiter nach
außen drängen, aber warum sollte er es tun (gut, gut - wenn es
gerade der ist, welcher mit uns um einen Platz kämpft), wo er doch auch
gegenüber den nachfolgenden verlieren würde. Als Nicht-Regatta-Segler
ist mir der Freiraum mit Geschwindigkeitspotential lieber, als mich auf
ein Gedränge einzulassen.
Geht's aber linksrum, müssen (!) wir
uns einen Platz in der langen Kolonne erkämpfen. Zunächst: Es ist nicht
unwahrscheinlich, dass die Kette nicht ganz hoch am Wind segelt,
sondern alle bei der der letzten Wende, also dem Einschwenken auf
direkten Tonnenkurs, schon aus Sicherheitsdenken etwas zu weit gesegelt
waren. Das würde bedeuten, dass wir aus einer - zugegeben: weniger
schönen - Lee-Position mit Wegerecht hineinluven könnten.
1. Bleiben
wir auf Kollisionskurs, haben wir kein Wegerecht ("Segel
links..."), dürfen also niemanden behindern. Verlangt der nächste
Kontrahent "Raum!", antworten wir mit "Wir wenden" und tun es auch.
Während des Wendemanövers haben wir immer noch kein Wegerecht, wohl
aber danach, denn nun gilt "Lee vor Luv" (wenn wir überlappen) bzw "Vorn geht vor" (wenn der Kontrahent noch zurückliegt) - wir
beanspruchen Raum, müssen allerdings Gelegenheit geben, uns
auszuweichen. Dumm ist nur, dass wir im Abwind der Vordermannes liegen,
aber "da muttu dörch" - im wahrsten Sinne des Wortes.
2. Segeln wir jedoch direkt in den Zwei-Längen-Kreis, wird es etwas komplexer: