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Letztes Update
05.01.2008



 

Egbert W Gerlich, Neumünster 2007

Wettfahrten besser verstehen  

5.  Auf der Kreuz   (2)    (noch sehr im Entwurf, Kommentare besonders erwünscht)                    


Nun aber die Gretchen-Frage: Wann wenden auf den anderen Bug?

Solange der Wind unverändert aus der von der Regattaleitung genehmigten Richtung kommt, Ihr also nicht merklich luven konntet oder abfallen musstet, und Eure gut trainierten Wendemanöver verlustfrei ablaufen, ist es zunächst egal, ob lange Schläge (zB nur zwei) oder ob häufig wenden:

(BILD folgt)
Alle Boote gleicher Leistung befinden sich auf einer Linie mit identischem Abstand zur Tonne,
 
sie werden alle gleichzeitig an der Tonne sein. Auch gibt es keine "bevorzugte Seite" (von Strömungen und örtlichen Windhindernissen wollen wir der Einfachheit halber absehen), solange der Wind...(siehe oben)...

Erste Überlegung: Wer seine Manöver nicht beherrscht, sollte häufiges Wenden vermeiden.


Doch jetzt wird Oreithyia, die Göttin des Windes (kennt Ihr nicht mehr? Solltet Ihr aber!) übermütig, der Wind dreht nach rechts, und sofort wird die Positionsliste durcheinandergebracht:

(BILD folgt)
Die Boote auf der Luvseite der Regatta-Bahn haben einen kürzeren Weg zur Tonne -

je weiter in Luv, desto kürzer der Weg (Das haben wir schon beim Start besprochen).
Bleibt es bei dieser Windrichtung, ist der Ausgang des ersten Bahnschenkels bereits entschieden, ohne dass irgendeine Crew einen Fehler gemacht oder eine Chance hat zur Verbesserung. Tasar200 hat nun den kürzesten Weg, er luvt an auf Anliege-Kurs. Nur Tasar100 kann ihn noch schlagen, weil er bei weniger Höhe deutlich mehr Geschwindigkeit laufen kann.

Zweite Überlegung: Wer lange Schläge segelt, kann viel gewinnen, aber auch genauso viel verlieren.

 

Was ist zu tun? Wer schon mit Wind von Steuerbord segelt, wird dankbar anluven und Höhe gewinnen; die Boote mit Wind von Backbord werden sofort wenden, um nicht abfallen zu müssen, was Höhe kostet.

(BILD folgt)

Nur Tasar620 (dicht neben 610) weicht ab und wendet, statt einfach anzuluven. Wenn der Wind so bleibt bis zur Tonne, ist das aber ohnehin egal - Tasar610 wird nicht vorher, sondern zur selben Zeit wie Tasar620 eintreffen. Und die Boote in Luv sind ohnehin schon auf und davon.
Dreht der Wind wieder zurück auf Null, ist die ursprüngliche Rangordnung wiederhergestellt, nur Tasar 610 muss für seine Eigenwilligkeit, abzudrehen, bezahlen.

Dritte Überlegung:  Raumt der Wind, folgt man ihm durch Anluven so lange, bis die Tonne direkt angelegt                                                                     werden kann.
                                 Schralt der Wind, folgt man ihm durch Abfallen nur so lange, bis man um den halben Wendewinkel                                                             von der Richtung zur Luvtonne abweicht. Dann schnell wenden!



Und jetzt lässt unsere Windgöttin den Wind noch weiter links drehen und bevorzugt die Boote auf der neuen Luv-Seite.Dabei zeigt sich aber auch, dass es richtig war, stets Höhe in Zielrichtung, also zur Luv-Tonne, zu gewinnen.

(BILD folgt)

Vierte Überlegung: Entscheidend für die Position ist die letzte Windrichtung vor der Tonne (wenn man das wüsste!).
Fünfte Überlegung: Je näher man zur Luv-Tonne kommt, desto sinnvoller ist es, in der Bahnmitte zu segeln, um nicht über das Ziel hinauszusegeln.
Sechste Überlegung: Weht der pendelnde Wind länger von einer Seite, so ist diese Seite zumindest für die letzten Schläge zu bevorzugen.

Die Moral von der Geschicht':         Wer weiß, woher der Wind wehen wird, hat gut segeln!
und:                                                Den Ihren gibt's die Göttin im Schlaf!


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