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Egbert W Gerlich, Neumünster 2007
1. Alles strömt (6) Zur Vervollständigung dieses Kapitels müssen wir noch eine Frage beantworten: Was macht eine Strömung, wenn sie auf eine andere trifft ? Beide Strömungen fügen sich zusammen zu einer neuen Strömung mit neuer Richtung und neuer Geschwindigkeit (Für Experten: Diese "vektorielle Addition" wird grafisch dargestellt als Vektor-Parallelogramm.) Am einfachsten ist es, wir betrachten ein Motorboot, das - mit fixiertem Ruder (diese Bedingung gilt nur als Vereinfachung, um gerümmte Bahnen zu vermeiden) - einen Fluss überquert: Es wird von der Fluss-Strömung abgetrieben
( = neue Richtung), aber auch voran- bzw zurückgetrieben ( = neue Geschwindigkeit) Genauso verhält es sich mit der Luftströmung, wenn wir uns das Motorboot als Luftteilchen des Fahrtwindes und die Fluss-Strömung als den übers Wasser wehenden Molenwind vorstellen. neuen Bordwind mit neuer Richtung und neuer Geschwindigkeit. Ändert sich eine der (Wind-) Strömungen nach Stärke (Böe/ Flaute bzw Beschleunigung/ Abbremsen) ODER Richtung (Schraler/Raumer bzw Luven/Abfallen), ändert sich die für das Segel wirksame Wind-Strömung nach Stärke UND Richtung. Da der Fahrtwind der Bootsbewegung direkt entgegengesetzt ist, gilt also auch: Jede Änderung der Bootsbewegung bewirkt eine Änderung des Bordwindes ! Diesen
Umstand werden wir uns später (in Kp 3 Windspielereien) noch deutlicher vor Augen führen müssen,
denn er bildet die Grundlage für das Verhalten schneller und wendiger
Boote... Nun aber wollen wir die Strömung richtig beeinflussen, also das Segel trimmen: | |