Egbert W Gerlich, 2007 Segeln besser verstehen
3. Windspielereien (6) Zum
Abschluss unseres Ausfluges in das Reich der gar nicht scheinbaren
Winde ein kleines Schmankerl, um zu zeigen, dass unsere Erkenntnisse
nicht für jedes Boot die gleiche Bedeutung haben: In demselben Revier segeln drei unterschiedliche Jollen
von der Luv- zur Lee-Tonne
zur gleichen Zeit auf demselben Kurs: Alle drei erleben völlig unterschiedliche Windverhältnisse - Wer hat den "wahren Wind"? IntDino
Tasar
B18
Jeder hat seinen eigenen, nur allzu wahren Bordwind, nach dem er sich zu richten und zu trimmen hat.
Je schneller das Boot, desto weniger wahr der Molenwind ! Jede Bootsklasse hat ihren eigenen Regatta-Wind. Für Wissbegierige:
Wenn
wir uns auch noch in Fluss- oder Gezeitenströmungen tummeln, spielen
die Wassernymphen mit: Der Bordwind gerät zusätzlich unter den Einfluss
des Stromwindes. Das ist noch etwas komplexer, nicht aber
grundsätzlich anders. Deshalb "genug des grausamen Spiels"!
Wer alle Windspielchen unverzagt mitspielt, segelt besser. Wer aufgehört hat, besser zu segeln, hat aufgehört, gut zu segeln.
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